hamburg-modehaus.de: Minderwertige Ware, Rückversand nach China.
Frau Yamina B. schrieb uns am 13.01.2023:
Betreff: Online Versandhandel von Textilien
Internetseite: hamburg-modehaus.de
Nachrichtentext:
Sehr geehrte Damen und Herren,
am 11. Dezember bin ich über eine Anzeige in den sozialen Medien auf einen Onlinehandel mit dem Namen „HAMBURG MODEHAUS“ aufmerksam geworden und habe dort u.a. zwei Pullover bestellt. Die Bezahlung des Rechnungsbetrags von 94,97€ lief über Paypal. Obwohl ich sonst immer sehr vorsichtig bin, ist mir hier leider zu spät aufgefallen, dass die Seite zwar durch den Namen, die Webadresse und ihr Auftreten ein in Deutschland ansässiges Unternehmen suggeriert, der Sitz aber in China ist. Ein Impressum habe ich auch nicht gefunden. Die Ware kam diese Woche bei mir an und weist eine äußerst mangelhafte Qualität auf. Der eine „gemütliche Pullover“ ist eher ein dünnes Shirt und der andere sieht aus wie ein Sack aus einem undefinierbarem Material – also auch nicht wie abgebildet. Es sind auch keine Textiletiketten angebracht, die Aufschluss über das Material geben könnten. Ich habe die Ware reklamiert und soll diese nun auf meine Kosten nach China schicken. Darauf wurde ich in der Bestellbestätigung jedoch nicht aufmerksam gemacht, meines Wissens muss da eine entsprechende Erklärung neben den AGB angehängt sein… Ich habe daraufhin dem Support erklärt, dass ich diese Vorgehensweise inakzeptabel finde und erhielt als Kulanz ein Angebot zu einem Rabatt von zunächst 20%, dann 30%. Da ich die Ware aber entsorgen muss, sehe ich das nicht ein.
Ich habe bei meinen Recherchen gesehen, dass Sie bereits ähnliche Fälle zu dem Anbieter auf dem Tisch hatten und würde Sie bitten, mich zu unterstützen, mein Geld zurück zu erhalten.
Vielen Dank,
mit freundlichen Grüßen
Yamina B.
verbraucherschutz.de antwortete Frau B.:
Sehr geehrte Frau B.,
die „Firma“ antwortet auch uns nicht mehr.
Versuchen Sie, eine Anzeige zu erstatten und sich Ihr Geld von Ihrem Zahlungsdienstleister mit dem Aktenzeichen zurück zu holen.
Sie können dann angeblich auch eine Meldung bei DENIC sofort veranlassen:
denic.de/aktuelles/informationen-zu-fake-shops
„Verbraucher können die Abuse-E-Mail-Adresse, die bei der Abfrage der Daten der betreffenden Domain ausgegeben wird, nutzen, um Anfragen oder Hinweise hinsichtlich einer möglicherweise rechtswidrigen oder missbräuchlichen Nutzung der Domain an den Provider zu richten, der die Domain verwaltet. Dieser hostet die Webseite des betreffenden Shops entweder selbst oder kann Ihnen den Namen des Hosting-Providers nennen.“
Das habe ich betroffenen Verbrauchern bereits empfohlen, aber bisher leider keine Rückmeldung erhalten, ob denic etwas unternommen hätte.
Frau Yamina B. schrieb uns am 15.01.2023:
Sehr geehrter Herr Matthies,
okay, das ist schade, aber danke für Ihre Rückmeldung.
Ich habe mich zu dem Fall mit einer Bekannten, die bei der Polizei arbeitet unterhalten. Sie meint, dass es keinen Sinn macht, eine Anzeige zu erstatten. Da der Web-Shop ja Ware liefert, die auch gegen kein Markenrecht verstößt (also keine Fake-Ware) und auch sonst „normal“ korrespondiert auf meine Anfragen hin, gibt es keinen Anlass für eine strafrechtliche Verfolgung. D.h. ich müsste es zivilrechtlich weiter verfolgen… diese Unternehmen bewegen sich offenbar bewusst in einer juristischen Grauzone.
Die Seite von DENIC hilft mir jetzt auf den ersten Blick auch nicht weiter, da man dort zwar die Domain abfragen kann oder missbräuchlichen Gebrauch melden kann, aber davon bekomme ich mein Geld ja auch nicht zurück. Denic weist außerdem die Verantwortlichkeit für die Inhalte der Seiten von sich und verweisen auf den jeweiligen Provider.
Nichtsdestotrotz habe ich dort auch mal eine Mail hingeschickt.
Ich versuche es jetzt also noch über den Zahlungsanbieter.
Ansonsten heißt es wohl, zukünftig noch besser aufzupassen, wo man Ware bestellt…
Freundliche Grüße
Yamina B.
Frau Yamina B. schrieb uns am 17.01.2023:
Hallo nochmal Herr Matthies,
kleines Update:
Über Paypal wurde ich auch wieder nur weitergeleitet zum Anbieter und habe die gleichen Erklärungen erhalten wie zuvor direkt vom Kundenservice, allerdings mit 50% „Kulanzerstattung“.
Die habe ich nun zähneknirschend akzeptiert, da ich auch nicht die Zeit und Nerven habe, da weiter vorzugehen. Das Geld wurde sogar binnen einer Stunde über Paypal zurück erstattet.
Von Denic habe ich mittlerweile diese Antwort erhalten:
DENIC Direct Services
Sehr geehrte Frau B.,
wir haben Ihre E-Mail vom 15.01.2023 erhalten und antworten darauf wie folgt:
Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang, dass DENIC lediglich Domains registriert. Mit Webseiten und deren Inhalten hat DENIC grundsätzlich nichts zu tun. Die Domains werden über die Provider registriert und diese arbeiten in eigener Zuständigkeit und Verantwortung.
Wenn Sie die Inhalte der Website für rechtswidrig halten, die unter der von Ihnen abgefragten Domain hamburg-modehaus.de aufrufbar sind, können Sie einen Hinweis an die E-Mail-Adresse für Abuse richten, die Sie über die Domainabfrage (denic.de/webwhois) finden.
Weitere Informationen finden Sie auch auf unserer Website unter: denic.de/aktuelles/informationen-zu-fake-shops/
Mit freundlichen Grüßen
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Bei Denic komme ich also auch nicht weiter, die sind scheinbar nicht einmal in der Lage diese Hinweise intern weiterzureichen.
Dies zu Ihrer Info, vielleicht hilft es Ihnen bei ähnlichen Fällen weiter.
Freundliche Grüße
Yamina B.
verbraucherschutz.de antwortete Frau B.:
Sehr geehrte Frau B.,
vielen Dank für Ihre Mitteilung und Ihre Hilfe.
Tatsächlich gibt es auf der Denic-Seite eine „abuse“-E-Mail-Adresse, die [email protected] lautet.
Wir werden unseren kurzen Schriftwechsel veröffentlichen; er zeigt deutlich, in welches Dilemma Verbraucher*innen mit diesen dubiosen Shops geraten und wie wenig Hilfe hier zu erwarten ist.
Ich erhielt gerade die nachstehende Nachricht eines ebenfalls betroffenen Verbrauchers:
„Sehr geehrter Herr Matthies,
ich habe die Fa. Modehaus-Hamburg angeschrieben, habe den Vertrag widerrufen – aber nichts ist passiert.
Gestern habe ich eine Nachricht von PayPal bekommen, man hat den Betrag für die Jacke zurück gebucht, da man meiner Argumentation der Täuschung (Deutscher Name / Deutsche EMail-Adresse) gefolgt ist.
Somit habe ich keinen Schaden, die Jacke liegt hier noch herum, aber mein Geld habe ich zurück und bin um die Erkenntnis reicher, Zeit in die Suche nach einem Impressum zu investieren, bevor ich wieder etwas im Netz bestelle.
Für Ihre Untrrstützung vielen Dank.
Gruß
Karl K.“
Die Seite hamburg-modehaus.de hat kein Impressum, aber in den Widerrufsbedingungen steht:
2. Senden Sie die Ware an die folgende Adresse:
Name: Tu Hongming
Nummer: +8617757757961271
Adresse: F2, Building 8, No. 89, Siyuan Road, Yidong Industrial Zone, Niansanli Street, Yiwu, Jinhua, Zhejiang Province 322000, China
Hallo,
auch ich bin leider auf das Hamburger Modehaus „reingefallen“.
Wie bereits von anderen beschrieben, wurde mir auch minderwertige Ware zugeschickt, die dazu noch sehr unangenehm riecht.
Auf meine Bitte hin, die Ware zu reklamieren, wurde ich nett angeschrieben, ich solle doch bitte ein Widerrufformular ausfüllen und zusenden, anschließend dann die Ware auf eigene Kosten nach China zurückschicken (über DHL für ca. 43,—€ versichert und mit Nachverfolgung).
Ich bitte um eure Hilfe
Hallo zusammen,
auch ich bin leider bei hamburg-modehaus.de reingefallen.
Minderwertige Qualität, kein Etikett an der Kleidung.
Mir wurde auch eine Teil-Rückzahlung von 20% angeboten.
Hab über meine Kreditkarte bezahlt. Können Sie mir bitte helfen das auch ich mein Geld zurück bekomme.
Vielen Dank.
Hallo zusammen,
Auch ich bin reingefallen, minderwertige Qualität erhalten; die Kennzeichnungsverordnung wurde nicht eingehalten. Wie kann das sein, dass die so weitermachen können??? Unfassbar!!!
Über einen Tipp, wie ich mein Geld zurück bekomme wäre ich dankbar; mir wurde eine Teil-Rückerstattung von 20% angeboten.
Kurzer Nachtrag: ich habe bei Paypal eine Beschwerde eingereicht & prompt mein Geld zurückerhalten; zudem Anzeige bei der Polizei NRW erstattet.
Hallo,
ich bin auch auf die Seite „modehaus hamburg“ reingefallen.
Die Ware habe ich über PayPal bezahlt 224,89€.
Können Sie mir helfen das Geld zurück zu erhalten?