Welt Bericht bringt viele seriöse und ehrbare Journalisten zum Nachdenken.
Die Aufgabe eines Journalisten ist es, aufzuklären. Dazu gehört es, die Verhältnisse neutral zu beobachten, Kritik neutral zu formulieren und Skandale neutral aufzudecken.
Tun die Journalisten dies auch heute noch? Sind sie heute noch neutral? Sind die alten Tugenden des Journalismus: Neugier, prinzipielles Misstrauen und Widerspruchsgeist heute noch aktuell? Im Besonderen bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, sowie die Frankfurter Allgemeine Zeitung scheinen diese Attribute verloren gegangen zu sein.
Seit Beginn der Corona Pandemie scheint es eher so, dass es Journalisten gibt, die durch ihre Recherchen aufdecken, und andere dann kommen, um die aufgedeckten Fehler der Regierung herunterzuspielen. Die Diskussion in den Medien über die Versäumnisse der Bundesregierung bei der Organisation des Corona-Impfstoffs vermittelt den Eindruck, dass der Skandal hierbei nicht die Versäumnisse der Politik, sondern die Kritik an dieser Politik ist.
Scharenweise nehmen die Medienvertreter die Verantwortlichen wo immer es geht in Schutz vor den Vorwürfen und der Kritik anderer, neutraler Kollegen, dass in diesem Land schwere Fehler gemacht wurden. So wie vor den Vorwürfen die der „Spiegel“ mit einer spektakulären Recherche über „Das Impfstoffdrama“ in Gang gesetzt hatte. Versäumnisse und Fehler seitens der Regierung, welche nicht nur das Leben der vom Virus bedrohten Menschen gefährdet, sondern auch den unzumutbaren Zustand des Lockdowns verlängert.
Was die einen Journalisten aufdecken, versuchen die anderen wieder zunichte zu machen, indem Sie sich schützend vor das Kanzleramt stellen und und versuchen jedwede Kritik an der Regierung herunterzuspielen.
Bei dem verzweifelten Versuch, das aus guten Gründen angeknackste Vertrauen der Bevölkerung in die Politik zu retten, schädigen Sie das Vertrauen in den Journalismus nachhaltig. Das Wort „Systemmedien“ (Lügenpresse) hat seit Beginn der Corona Pandemie wieder an Bedeutung zugenommen.
Die Corona-Politik der Bundesregierung wurde durch die Hauptstadtmedien gegen Angriffe von Dritten abgeschirmt. Die ausgegebenen Marschrouten wurden in Form von Leitartikeln an die Leser durchgereicht. Ihre brachliegende kritische Energie wurde einfach auf die „unvernünftigen“ Bürger gerichtet, die regelmäßig dafür angeprangert wurden, sich nicht so zu verhalten, wie sich das die Corona-Strategen und ihre medialen Dolmetscher wünschten.
Der Text wurde sinngemäß entnommen aus dem Artikel in der „Welt“ vom 5.1.2021:
https://www.welt.de/kultur/plus223694090/Corona-und-die-Medien-Die-Regierungssprecher.html?