Vorsicht! Ottoneo.com ist nicht Otto.de – Betrug mit Nebenjob?
Frau D. schrieb am 08.04.2024 an Verbraucherschutz.de:
Betreff: Jobbetrug – Nebenjob – Kryptowährung – Bewertungen von Artikeln – Anlagebetrug?
Internetseite: www.ottonao.com
Nachrichtentext:
Guten Tag,
ich habe mich über eine Anzeige bei Facebook beworben für einen Nebenjob von zuhause aus. Ich wurde angeschrieben von einer Anna und diese hat meinen kurzen Lebenslauf, (Name, Alter und Emailadresse) weitergeleitet und natürlich promt die Freigabe für mich erhalten. Ich wurde angeleitet von Anna ein Konto zu eröffnen auf www.ottonao.com
Diese Plattform arbeitet angeblich für den Otto-Versand in Hamburg. Kannte ich natürlich. Es ging darum 40 Aufgaben (Bewertung von Artikeln hochpreisiger Art) vorzunehmen.
Das klappte bei den ersten 40 auch ganz gut. Bei den zweiten 40 Aufgaben erschien plötzlich ein Paket (1bis3 Artikel) die meinen Kontostand (der wurde in UDST geführt) ins absolute Minus bewegte.
Ich informierte Anna darüber und diese gratulierte mir dazu, denn schließlich könne man nun die erhöhte Provision einfahren. Mein Konto war mit 130 Euro im Minus. Da es ein überschaubarer Betrag war habe ich diesen ausgeglichen (Kauf von UDST und Überweisung an das Firmenwallet). Ich konnte die Aufgabe abschließen und 150 Euro abheben in UDST die ich auch sofort wieder auf mein Bankkonto transferierte.
Am nächsten Tag das gleiche Spiel, nur das in Aufgabe 39/40 plötzlich ein Minus von 1230 UDST erschien. Mit der Erfahrung vom Tag zuvor habe ich den Betrag ausgeglichen.
aber es ging weiter: der 2. Artikel der 39. Aufgabe war wieder im Minus, dieses Mal 3100 UDST und ich sagte meiner Betreuung Anna das ich das nicht zahlen könne und habe den Kundendienst angeschrieben das man mir doch bitte mein Geld wieder auszahlen solle. Ich wollte ungern auf die 1230 UDST verzichten.
Der Kundendienst versicherte mir, das ich keine weiteren Artikel mehr finden würde die nochmals einen Minusbetrag aufweisen lassen. Dennoch habe ich nicht eingezahlt.
Nach 10 Tagen schrieb Anna mich wieder an und meinte man könne sich die 3100 UDST doch teilen und man erwarte eine Provision von ca. 12000 UDST. Sie zahlte 1500 UDST ein (über mich) und ich habe den Rest beglichen in Erwartung der 12000 UDST.
Weit gefehlt, denn der 3. Artikel des Pakets erschien und wieder soll man 4100 UDST zahlen. Damit war ich raus. Ich begann im Netz zu recherchieren, schrieb Otto an (leider ohne Antwort). Auf der WEbseite www.ottonao.de sind FAQ hinterlegt und dort bezieht man sich auf ein „Kaufland Review Programm“ und der Name Otto erscheint in regelmäßigen Wiederholungen. Auf der Webseite von Kaufland wird gewarnt vor diesen Stellenangeboten mit Bewertungen.
Zudem habe ich mehrere Menschen gefunden die wohl auch „betrogen“ worden sind.
Ich allein habe 4500 Euro drin stecken von denen ich mich wohl verabschieden kann.
Nachdem ich den Kundendienst über meine Ermittlungen informiert habe, wurde mein Konto geschlossen und ich komme nicht mehr hinein. Dennoch habe ich alle Screenshots vorliegen, von den FAQ, von meiner Betreuerin, vom Kundendienst.
Ich habe natürlich mein Geld unter Fristsetzung zurückgefordert aber man wollte nicht. Ich müsse die Aufgabe abschließen und dann würde ich über 30000 UDST erhalten.
Geglaubt habe ich nach meinen Recherchen natürlich nichts mehr.
Ich möchte andere warnen. Gern dürfen Sie das veröffentlichen, aber gerne ohne meinen vollen Namen. Denn so blöd kann auch nur ich sein. Ich stecke tief in Schulden, habe mein Girokonto überzogen und mein Sparbuch geplündert. Ich hoffe meine Bank spielt mit.
Verbraucherschutz.de schrieb am 09.04.2024 an Frau D.:
Guten Tag Frau D.,
bitte erstatten Sie umgehend Anzeige bei der Polizei und informieren Sie Ihre Bank.
Wir werden zeitnah einen Artikel/Warnung veröffentlichen.
Außerdem werden wir Otto.de kontaktieren und ottoneo.com um eine Stellungnahme bitten.
Verbraucherschutz.de leitete die Anfrage am 10.04.2024 an [email protected] weiter. Eine Weiterleitung an ottoneo.com ist nicht möglich. Das Unternehmen ist weder telefonisch noch per Mail erreichbar. Es existiert kein Impressum. Die Rechtsabteilung von otto.de antwortete uns am 22.04.2024. Wir leiteten die Antwort am 22.04.2024 an Frau D. weiter.
Sehr geehrte Frau Gebert,
wir haben Ihre beigefügte E-Mail erhalten und bedanken uns für den Hinweis. Wir bedauern, dass Frau D. Opfer eines Betrugs geworden ist.
Auch wenn es selbstverständlich sein sollte: Es handelt sich bei den Domains ottonao.cc/.com und den beworbenen vermeintlichen „Nebenjobs“ weder um Angebote von OTTO noch um Unternehmen, mit denen wir zusammenarbeiten. Insbesondere Betrugsmaschen, die auf der missbräuchlichen Verwendung unserer Marken und dem Vertrauen der Kund*innen in die Marke OTTO basieren, schädigen unser Unternehmen und werden von uns nicht geduldet.
Im Übrigen weisen wir darauf hin, dass Produktbewertungen auf otto.de nur für sog. verifizierte Käufe möglich sind, d.h. nur von Kund*innen vorgenommen werden können, die die jeweiligen Artikel tatsächlich bestellt und erhalten haben.
Wir haben den Vorgang aufgenommen und prüfen rechtliche Schritte.