Der Rechtsmediziner Klaus Püschel vom UKE meint: „Es wird wieder Zeit für neue Normalität.“
„Covid-19 ist eine ernste, aber keine besonders gefährliche Erkrankung“, sagt Püschel in Focus.
Die ca. 100 obduzierten Toten in Hamburg haben Vorerkrankungen gehabt, berichtet Püschel. Dazu zählten etwa Erkrankungen des Herzkreislaufsystems wie Arteriosklerose oder Herzinfarkte. Auch schwere, chronische Lungenerkrankungen, von denen speziell Raucher betroffen seien. Ebenso litten die Menschen vor ihrem Tod an Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, hatten Krebserkrankungen, Leberzirrhosen oder Nierenschwächen. All diese Krankheiten würden das Immunsystem schwächen, erklärt Püschel. Die rund 100 Menschen waren im Alter von 51 bis 99 gestorben.
Klaus Püschel sagt, dass normalerweise Virusinfektionen von Menschen dadurch besiegt, dass sich ihr Immunsystem mit ihnen auseinandersetzt. Um zu erreichen, dass der Mensch das Coronavirus, wie schon viele Virusinfektionen vorher, besiegt, müsse man so schnell wie möglich wieder zu einem Normalzustand zurückkehren. Das bedeutet, dass die Menschen auf sich selbst und andere aufpassen müssen, aber ohne dass ihre Freiheitsrechte eingeschränkt würden.
Die bisher von der Regierung getroffenen Maßnahmen der Bundesregierung hält der Rechtsmediziner für sinnvoll und angemessen. Denn ansonsten hätte das Virus das Gesundheitssystem möglicherweise zusammen brechen lassen. Man habe aber nun einen Weg gefunden, mit diesem Virus-Problem umzugehen. „Jetzt wird es Zeit, dass wir so schnell wie möglich wieder Normalität schaffen“, betont Herr Püschel.
In 99 Prozent der Fälle sind es andere Erkrankungen als Corona, denen man wieder normale Aufmerksamkeit geben müsse.
Das könne nur gelingen, indem zugelassen wird, dass sich mehr Menschen mit dem Virus infizieren. Wenn keine großflächige Immunität geschaffen würde, würde dies bedeuten, dass wir uns für eine lange Zeit isolieren müssen.
Besonders bei den Kindern müsse besonders schnell damit angefangen werden, meint Püschel. Es ist unakzeptabel, dass sie eingesperrt und aus ihren normalen Lebensbereichen ausgeschlossen werden. Zudem seien Kinder im Gegensatz zu anderen Gruppen weniger gefährdet, schwer an Covid-19 zu erkranken.
Püschel es wichtig, Sars-CoV-2 und seine Bedeutung für Deutschland richtig einzuschätzen. Das Gesundheitssystem in Deutschland ist weit davon entfernt zusammen zu brechen, betont Püschel. Die Anzahl an Sterbefällen in Deutschland ist verhältnismäßig gering. Die Politiker wurden frühzeitig von Experten gut beraten und haben somit verhindert, dass Krankenhäuser überlastet würden.
Doch die Zeit der Virologen ist jetzt vorbei, sagt Püschel. „Wir haben genug Betten, wir haben genug Kapazitäten, um Menschen zu beatmen“, erklärt Püschel.
Nun sei es an der Zeit auf die Ratschläge von Hausärzten, Infektiologen, Geriater, Intensiv- und Palliativmedizinern, die insbesondere ältere Menschen betreuen, zu hören, sowie auf die Wissenschaftler, die das Wesen der Krankheit untersuchen.
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