Corona: Marlene Lufen: „Begleiterscheinungen des Lockdowns werden außer Acht gelassen“
Verbraucherschutz.de hat sich in seiner Satzung dazu verpflichtet, a) die Interessen und Rechte von Verbrauchern wahrzunehmen, ihre Position zu stärken, sie vor rechtswidrigen Praktiken zu schützen und sie über ihre gesetzlichen Rechte zu informieren. Aus diesem Grund sehen wir uns auch dazu verpflichtet, die Verbraucher auch über die Kehrseite der Corona Massnahmen zu informieren.
Die Moderatorin Marlene Lufen stellt in einem 14-minütigen Video auf Instagram den Lockdown infrage und argumentiert mit häuslicher Gewalt und Depressionen. Diese Video wurde inzwischen mehr als zehn Millionen Mal abgespielt. Nahezu die gesamte Promilandschaft äußert sich begeistert in den Kommentarspalten auf Instagram. Lufen scheint mit ihrem Video vielen Menschen aus der Seele zu sprechen.
Grob zusammengefasst kritisiert Marlene Lufen, dass die Symptome des Lockdowns, wie häusliche Gewalt, Gewalt gegen Kinder und das Thema Depressionen von der Politik und zum Teil von den Medien völlig außer Acht gelassen würde. Es würde ausschließlich auf die Infektionszahlen geschaut. Lufen sagte, dass sie das Gefühl habe, dass viele Menschen leider, aber manche gar nicht wahrgenommen würden.
Marlene Lufen schreibt auf Instagram:
Auch diese Zahlen müssen wir kennen
Diese Zeit lastet schwer auf uns. Auf der Suche nach dem richtigen Mittel sollten wir auch diese Zahlen kennen:
23% mehr Fälle von Gewalt an Kindern in der Gewaltambulanz der Charité im ersten Halbjahr 2020.
600.000 Kinder erleben zu Hause Schläge, Stöße und Schlimmeres.
Das sind 6,5 % der Kinder in Deutschland.
461.000 Kinder haben im Jahr 2020 die „Nummer gegen Kummer“ gewählt.
Allein die Online-Beratung hatte einen Zuwachs von 31% zum Vorjahr.
Diese 31% entsprechen 10.428 Kontaktaufnahmen durch Kinder und Jugendliche in Not mehr als sonst.
Die „Jugend-Notmail“ und die „Online-Jugend- und Elternberatung“ verzeichnen Steigerungen seit März 2020 um zeitweise 50 %.
2,6 Millionen Kinder leben – auch ohne Corona – mit suchtkranken Eltern unter einem Dach.
Das „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ verzeichnet seit April 2020 einen sprunghaften Anstieg an Beratungen von 15-20%.
67% der Jugendlichen zwischen 18 und 24 fühlen sich zur Zeit überdurchschnittlich psychisch belastet.
800.000 Menschen leiden in Deutschland an Magersucht. 6-10% sterben daran.
Seit Herbst gibt es 10-20 % mehr Anfragen nach Therapieplätzen.
In 50% der Haushalte leben Menschen allein.
74% der an Depressionen Erkrankten geben in einer Befragung an, durch den Lockdown extrem belastet zu sein.
Armut und Existenzangst nehmen dramatisch zu.
Wir sollten die Nebenwirkungen genau berechnen und kennen, wenn wir entscheiden, ob die Verlängerung des Lockdown tatsächlich die beste Wahl im Kampf um unsere Gesundheit ist.
Bitte entschuldigt kleine Versprecher.
Quellen u.a.: SZ vom 3.12.2020, Pressestellen bmfsfj, Hilfetelefon und „Nummer gegen Kummer“, BKJ Bundesverband der Kinder- und Jugend-Psychotherapeuten, Charité Gewaltambulanz, Deutsche Alzheimergesellschaft, Fachverband Sucht, Stiftung Deutsche Depressionshilfe, Einslive, Prof. Dr. Thomas Huber v. Klinik am Korso, Die Zeit 17.1.2021 u.v.m.
Quelle:
https://www.rnd.de/medien/lockdown-kritik-von-marlene-lufen-wie-viel-wahrheit-steckt-in-dem-instagram-video-oder-hinkt-die-argumentation-der-moderatorin-HWTFXFVBMZGHLF56HPFYLCWY6Y.html