Bitomania GmbH: „Ich vermute Datenklau und würde gerne wissen, ob ich Anzeige erstatten soll.“
Frau Carina W. schrieb uns am 7.12.17:
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe mich im Oktober auf eine bei indeed veröffentlichte Stellenanzeige der Bitomania GmbH aus Brandenburg an der Havel beworben, da ich zurzeit auf eine Stelle im Home Office angewiesen bin. Diese hatten die Stelle als „Office Accountant“ ausgeschrieben und haben nach kurzer Zeit positiv geantwortet. Ich sollte ihnen anschließend eine Kopie meines Personalausweises senden, was ich dummerweise getan habe. Dann hat man sich erneut bei mir gemeldet, damit ich mich (wegen der Daten, mit denen ich bei ihnen zu tun hätte) erneut über videoldent identifiziere. Auch das habe ich getan und mit einem jungen Mann dort eine Art Videochat gehabt, bei dem ich erneut meinen Personalausweis in die Kamera halten musste. Hiernach schrieb Bitomania mir, man würde mir in den nächsten Tagen einen Arbeitsvertrag in Teilzeit zusenden. Auf diesen warte ich bis heute und keine der Emailadressen funktioniert mehr („undelivered message returned to sender“). Können Sie mir nun sagen, wie ich weiter vorgehen soll? Ich vermute Datenklau und würde gerne wissen, ob ich Anzeige erstatten soll. Ein zweites Unternehmen hat mir vor kurzem auf meine Bewerbung (Stellenanzeige ebenfalls auf indeed veröffentlicht) geantwortet und mich ebenfalls um eine Zertifizierung über Ident gebeten. Gibt es seriöse Unternehmen, die so etwas fordern?
Über Hilfe in diesem Fall wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Freundliche Grüße,
Carina W.
Verbraucherschutz.de fand die nachstehenden Einträge im Netz:
https://www.stern.de/wirtschaft/job/job-bewerbung-online-betrug-7365880.html
https://www.gutefrage.net/frage/betrug-bei-online-bewerbung
Die Schilderungen von Frau W. sind identisch mit meinen Erfahrungen.
Nachdem die Seite im Netz nicht mehr verfügbar und auch kein E-Mail-Kontakt mehr möglich war, gab es für mich keinen Zweifel, dass es sich um Betrug handelt. Ich habe mich daraufhin umgehend mit der Fidor Bank in Verbindung gesetzt und die Auskunft erhalten, dass tatsächlich ein Konto auf meinen Namen und meine Adresse eröffnet worden ist. Durch meine Aussage, dazu keinen Auftrag erteilt zu haben, konnte ich die Löschung des Kontos erwirken. Gleichzeitig habe ich Strafanzeige gestellt. Das Verfahren wurde im Dezember ergebnislos eingestellt. Damit war die Angelegenheit vorerst erledigt. Ein ungutes Gefühl blieb. Gestern dann der Schock. Im Briefkasten eine polizeiliche Vorladung wegen des Verdachts auf Warenbetrug. Mir wird vorgeworfen, auf ebay Kleinanzeigen verschiedene Küchengeräte und Werkzeuge angeboten und verkauft zu haben, die offensichtlich nie beim Käufer eingetroffen sind. Das kann nur bedeuten, es ist den Tätern gelungen, mindestens ein weiteres Konto mit meiner Indentität zu eröffnen und für betrügerische Zwecke zu nutzen. Und im schlimmsten Fall ist das nur die Spitze des Eisbergs…