Test: Scheppach Nass-Schleifsystem Tiger 3000 VS (Nass-Schleifmaschine mit Induktions-Motor)
Ein scharfes Messer ist das beste Werkzeug in der Küche – und stumpfe Klingen können zum richtigen Ärgernis werden. Selbst zartes Fleisch zu schneiden wird zu einer zähen Angelegenheit. Man braucht nicht nur mehr Kraft, weil das abgenutzte Messer nicht mehr so gut ins Material fasst, man rutscht auch leichter ab und erhöht dadurch die Unfallgefahr. Dabei ist es kein Hexenwerk, seine Messer selbst zu schärfen. Wir haben dafür den Tiger 3000VS getestet und nehmen es schon mal vorweg: Der Nassschleifer ist für den Heimwerker- und Hobbybereich sowie für Profis eine hervorragende Anschaffung.
Die vielseitige Maschine schärft die Klingen von Äxten, Scheren, Messern, Kerbwerkzeugen jeglicher Form, Spaten, Hobel und viele andere Werkzeuge. Sie ist natürlich nicht mal eben in der Küchenschublade zu verstauen, liefert dafür aber auch beste Ergebnisse.
Das mitgelieferte Handbuch erklärt detailliert den richtigen Umgang mit der Schleifmaschine, die fast komplett vormontiert ist, der Anbau der letzten Teile wird genau beschrieben und erklärt sich auch nahezu von selbst. Wichtig ist ein gerader und standsicherer Untergrund des Gerätes.
Vor dem Schleifen wird der Auffangbehälter bis zur Markierung mit Wasser befüllt. Unbedingt so lange Wasser nachfüllen, bis der Stein komplett durchnässt ist und auch so bleibt. Nur so kann gewährleistet werden, dass weder der Schleifstein noch die Werkzeuge beim Schärfen beschädigt werden und kein Funkenflug entsteht. Aber nicht vergessen: Am Ende des Schleifvorgangs den Behälter absenken bzw. entleeren, damit der Stein nicht im Wasser liegen bleibt, sich einseitig mit Wasser vollsaugt und am Ende für eine Unwucht sorgt.
Mithilfe der beigelegten Winkellehre (Foto 1) wird ermittelt, in welchem Winkel das Werkzeug eingespannt wird. Über eine Universalstütze wird das Werkzeug seitlich über den rotierenden Schleifstein bis zum gewünschten Schärfegrad gezogen (Foto 2). Wer das Ergebnis noch weiter verfeinern möchte, kann mit einem Steinpräparierer (Foto 3; als Zubehör beim Scheppach Fachhändler erhältlich) die Körnung von 250 auf etwa 1000 erhöhen.
Foto 1 Foto 2 Foto 3 Foto 4
Wie der Barbier sein Rasiermesser zum Schärfen über ein Leder abzieht, wird auch beim Tiger 3000VS das Werkzeug zum Abschluss über eine Lederscheibe gezogen (Foto 4), um den letzten Grat zu entfernen. Dafür wird das Leder mit einer Abziehpaste eingerieben, die dem Werkzeug den letzten und perfekten Schliff verleiht.
Unser Fazit:
Der Tiger 3000VS ist eine Bereicherung für jeden männlichen*innen Haushalt …
Neben der technischen Perfektion dieses sehr soliden Gerätes entstand besonders bei den männlichen Testern das Gefühl, aus einem Werkzeug, das nicht mehr zufriedenstellend zum Einsatz gebracht werden konnte, etwas Neues selbst erschaffen zu haben. Das Schleifgerät überzeugt natürlich auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Selbst nicht besonders hochwertige bzw. hochpreisige Werkzeuge konnten nach dem Schleifen vollwertig eingesetzt werden.
Übrigens: Um die Langlebigkeit von Messern zu erhöhen, sollten sie nicht achtlos in die Schublade geworfen werden. In einem Messerblock oder an einer Magnethalterung können die Messer einzeln auf ihren nächsten Einsatz warten. Das Abwaschen per Hand sollte ebenfalls selbstverständlich sein. In der Spülmaschine werden die Messer ebenfalls stumpf.
Ja, die bewährte alte Methode, wo früher der große Sandstein mit der Hand gekurbelt wurde, der auch schon im Wasser lief, läßt sich, um guten Klingen einen wirklich schönen Schliff zu geben, nicht ersetzen.
Wer es dann ganz gut machen will, beschafft sich zusätzlich eine Maschine (1.500 U/min) mit Polierscheiben.
Mit dieser kann man drei mal den Schliff hervorragend und ohne Grad rasierklingenscharf polieren.
Dann ist mal wieder der Schleifstein dran.
Mit gutem Werkzeug passieren weniger Unfäll