Sind Gebühren bei der Bewertung von Pelzen bei pelzankauf.de vor Ankauf Abzocke oder gerechtfertigt?
Maximilian M. schrieb uns am 18.02.2017:
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte Sie hiermit über einen unseriösen Anbieter für Pelzankauf informieren und möchte Sie bitten, Ihre Leser darauf hinzuweisen.
Nachdem ich von meiner Großmutter einige Pelzmäntel geerbt habe, habe ich diese zur Bewertung und Ankauf an pelzankauf.de geschickt.
Nach einigen Tage bekam ich dann eine Mail, unter anderem mit folgendem Inhalt:
„Nachdem wir die übersandte Ware in Augenschein genommen haben, freuen wir uns, Ihnen unsere Bewertung unterbreiten zu dürfen.
Sie können das Angebot nun innerhalb der nächsten 14 Tage ganz einfach auf unserem Kaufangebots-Portal online annehmen oder ablehnen.“
Um die Bewertung ansehen zu können musste ich dann jedoch zunächst 10,- Euro pro Mantel zahlen. Nachdem ich das tat bekam ich eine Gesamtübersicht des Ankaufspreises: 0,- Euro. Es hieß lapidar „Leider können wir Ihnen kein Angebot für die von Ihnen eingeschickten Mäntel machen“ Eine Begründung bleibt aus. Die Bewertung zum downloaden kann man (für 150,- Euro pro Mantel) extra anfordern. Für was habe ich dann 10,- Euro pro Mantel bezahlt? Dann musste ich weitere 24,- Euro für den Versand bezahlen um meine Mäntel wieder zurück zu bekommen.
Dieses Geschäftsgebaren ist eine Unverschämtheit und man sollte alles versuchen andere vor den Absichten dieses Ladens zu warnen!
Ich hoffe Sie können da behilflich sein!
Beste Grüße
verbraucherschutz.de leitete die Anfrage am 27.02.2017 an pelzankauf.de weiter und erhielt nachstehenden Informationen:
Sehr geehrter Herr Matthies,
bevor ich zum konkreten Kunden komme, möchte ich Ihnen zunächst unser System erklären, um bei Ihnen ein Verständnis für unsere Lage zu wecken.
Wir sind seit Jahrzehnten erfolgreich im Pelzhandel tätig. In den letzten Jahren hat sich der Pelzhandel stark ins Internet verlegt. Diesem Trend mussten wir nachkommen.
Allerdings mussten wir hier lernen, dass im Internet bei den potentiellen Kunden der Trend herrschte, sich unsere Dienstleistung der Pelzbewertung kostenfrei einzuholen und uns dann zu umgehen; denn in den Anfangszeiten unseres Onlinehandels -als wir für das Bewerten noch keine Kosten in Rechnung stellten – war es so, dass uns laufend Pelze von „Kunden“ eingesandt wurden, welche wir bewerteten. Nach der Bekanntgabe des ermittelten Wertes und dem Ankaufangebot unsererseits wurden die Pelze von den „Kunden“ laufend zurück verlangt. Da wir im Pelzhandel gut vernetzt sind, wurde uns schnell offenbar, dass wir von den „Kunden“ oftmals als kostenfreies Bewertungsportal genutzt wurden, um dann den zurückgesandten Pelz mit dem bei uns ermittelten Preis bei einem Händler vor Ort noch ein wenig gewinnbringender zu verkaufen.
Dieses Vorgehen der „Kunden“ führte in unserem Unternehmen zu einem großen Schaden, denn das Bewerten der Pelze ist eine Dienstleistung unsererseits, für die wir unsere eigenen hochqualifizierten Mitarbeiter auch bezahlen müssen.
Wegen dieser Problematik können wir inzwischen keine kostenfreien Bewertungen mehr anbieten. Weiterhin können wir vor dem Einschicken noch nicht feststellen, ob sich der Ankauf überhaupt lohnt und unsere Bewerter müssen für die Arbeit unabhängig vom Ankauf bezahlt werden, sodass wir gezwungen sind, jede Bewertung – unabhängig ob wir ein Kaufangebot machen- in Rechnung zu stellen.
Daher gehen wir auch den Weg uns zunächst die Bewertung bezahlen zu lassen, bevor wir das Bewertungsergebnis freischalten.
Neben der Notwendigkeit einer kostenpflichtigen Bewertung ist für unser Unternehmen jeder Pelz, mit dem wir nicht handeln können, ein Verlust. Wir nehmen alleine aus Eigeninteresse alle Pelze, die wir wiederverkaufen oder umgestalten können, an.
Allerdings gibt es verschiedene Gründe aufgrund derer wir Pelze nicht ankaufen können
• Artenschutz
• Qualität des Pelzes
• Ungezieferbefall
• Abgetragener Pelz
• Modetrends
All diese Gründe können dazu führen, dass wir in unserem Hause keine Möglichkeit der Verwendung sehen. Schlecht für den potentiellen Kunden wie auch schlecht für uns.
Und genau dies war bei Herrn M. der Fall.
Herr M. sandte den Pelz bei uns ein. Dann erfolgte die Bewertung durch einen unserer hochqualifizierten Mitarbeiter, leider mit dem Ergebnis, dass wir keinen Widerverkaufswert sahen und kein Angebot aussprechen konnten.
Nach der Zahlung der Bewertungsgebühr, gaben wir Herrn M. die dementsprechende Rückmeldung. Damit verbunden boten wir ihm an, dass wir entweder den Pelz für Ihn kostenfrei entsorgen (dies in einer vom Regierungspräsidium abgenommenen Spezialtonne) oder ihm den Pelz zurücksenden. Die Rücksendung verbunden mit der Übernahme der Versandkosten.
Uns ist klar, dass Herr M. mit dem Ergebnis nicht zufrieden war, allerdings waren wir dies auch nicht.
Abschließend wollten wir noch festhalten, dass wir bereits vor dem Einsenden
• in den AGB wie auch
• im Erklärungsvideo wie auch
• im Bestellvorgang
über alle Kosten genau informieren. Insoweit ist uns Transparenz extrem wichtig.
Ich hoffe wir konnten alle Ihre Fragen in Gänze beantworten
Mit freundlichen Grüßen
Theodoros Gerikoglou
verbraucherschutz.de leitete die Antwort am 28.02.2017 an den Verbraucher weiter und erhielt daraufhin folgende Nachricht:
Sehr geehrter Herr Matthies,
vielen Dank fürs Kümmern. Warum ich allerdings für eine Bewertung bezahlen muss die zum Ergebnis hat, dass ich keine Begründung erhalte für die 0,- Euro Ankaufspreis verstehe ich nicht. Die genaue Begründung sollte ja weitere 150,- Euro kosten. Darauf wird aber nicht eingegangen in der Antwortmail.
Ich verstehe, dass eine Bearbeitungsgebühr bei Ankauf fällig werde würde, aber so hat man einfach nur das Gefühl ausgenutzt worden zu sein. Die Pelze stammen aus dem Nachlass meiner verstorben Oma und anstatt wenigstens ein bisschen Gewinn zu erzielen bleib ich jetzt auf Kosten von über 60 Euro sitzen…
Beste Grüße
M.
verbrauerschutz.de schrieb am 01.03.2017:
Sehr geehrter Herr M.,
die Verfahrensweise ist auf der Homepage von pelzankauf.de ausführlich dokumentiert, daher drücke ich Ihnen die Daumen, das Sie die Pelze auf anderem Wege gewinnbringend veräußern können.
Ich habe gemäss Anzeigt versucht, Pelzjacken anzubieten bei Walter Korpatsch, Berlin, Detmolder Str. In kleiner Zusatzschrift auf der nächsten Seit wird das nur in Verbindung mit Gold angeboten. Der Goldpreis lag deutlich unter dem gegenwärtigen Ankaufspreis. Ich warne also dringend davor! Dazu wurden dann auch die Aufkaufpreise der Pelzjacken reduziert.
Ansonsten verweise ich auf die Erfahrungen Anderer.
Nach Außen professionelle Homepage. Begutachtungskosten werden mit Sicherheit mit Absicht nicht offen von den Kosten aufgeführt. Erste Überraschung dann nach Abgabe der Ware und Aufforderung zur Zahlung der Begutachtungsgebühr. Sonst kein Angebot. Angebot dann z.B.für einen Nerz mit Nerzmütze 60 €. Pelzmantel 50 €. Seriös geht anders. Bewertungen auf der Homepage vermutlich Fake.
Ich kann nur vor der Masche der Betreiber dieser Webseite warnen.
Sobald man den Pelz eingesendet hat, ist man der Verlierer. Durch das professionelle Auftreten der Internet-Präsenz lässt man sich leicht täuschen. Wenn der „Händler“ damit argumentiert, dass Menschen sich „kostenlos“ den Pelz bewerten lassen wollten um dann abzulehnen, so ist das Unsinn. Da ich nicht mehr Platz hier habe: für mich ist der Tatbestand des Betruges erfüllt.
Ich habe heute bei Pelzankauf.de in Eschborn angerufen und die sagten mir, dass sie vorab für die Beurteilung für 3 Teile 29,90 Euro, ab dem 4. und 5. Teil je 10,- Euro, ab dem 6. Teil je 2, Euro fällig wären. Die sind im voraus zu bezahlen. Bei einem anderen Pelzankäufer in Wiesbaden habe ich erfahren, dass es nicht seriös sei, Geld im voraus für Begutachtung zu nehmen. Der Mitarbeiter war sehr nett und hat mich über uneriöse Machenschaften aufgeklärt.