Zu sieben Jahren und drei Monaten Haft wegen „gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs“ verurteilte das Landgericht Essen den Telefonbetrüger Ahmet Al. Die Komplizen des 37-Jährigen bekamen fünf beziehungsweise drei Jahre und neun Monate Gefängnis.
Die Telefonbetrüger hatten sich gezielt Senioren ausgesucht, die sie von ihrem Call-Center am Kopstadtplatz in der Essener City aus anriefen. In wenigen Monaten machten sie rund eine Million Euro Gewinn. In großem Stil hatte die mutmaßliche Bande „hilfsbedürftige ältere Mitbürger“ anrufen lassen und ihnen Einträge in Internet-Gewinnspielen vorgegaukelt. Um zu kündigen, müssten sie 89,85 Euro zahlen, wurde ihnen gesagt. Viele zahlten. Selbst wenn sie keinen Computer mit Internet-Anschluss besaßen.
Auch die Verteidiger der Angeklagten bekamen Ärger: Der Richter warf ihnen Verzögerungstaktik vor, weil sie immer wieder neue Anträge stellten, obwohl die Beweisaufnahme bereits geschlossen war. Deshalb wurde das bereits 2010 angelaufene Verfahren mit 116 Sitzungstagen zum Mammut-Prozess.