Rechtsmediziner Klaus Püschel: Covid-19 ist kein Killervirus.
Klaus Püschel (Direktor des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)) und sein Team obduzierten seit Beginn der Pandemie 140 Menschen, die in Hamburg im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben sind. Alle Verstorbenen hätten mindestens eine Vorerkrankung gehabt. Herz-Kreislauf-Erkrankungen wurden bei 80% der Untersuchten gefunden. Das Durchschnittsalter der Toten liegt bei 80 Jahren. Klaus Püschel sieht bei den Obduktionen eine Chance, von den Toten für die Lebenden zu lernen.
Für die meisten Menschen sieht Püschel keine besonderen Gefahren: „Gerade Kinder, Jugendliche, die arbeitende Bevölkerung wird normalerweise diese Krankheit schadlos überstehen.“ Für vorbelastete Menschen sei das Virus eine Gefahr, da das Immunsystem geschwächt sei. Bei diesen Personen nimmt es letztlich einen tödlichen Verlauf, wie andere Virusinfektionen auch.
Gesunde Menschen müssten keine Angst vor Ansteckung haben. Die Angst, dass viele daran sterben werden, ist völlig überflüssig, sagt Püschel. Er sagt, dass wir uns nicht vor allem schützen können und dieses Virus sei eine vergleichsweise geringe Gefahr. Püschel meint: Selbst bei den Alten und Kranken werden die meisten die Krankheit überstehen, denn das Virus sei mitnichten ein Todesurteil.