Im Zusammenhang mit dem aktuellen Pferdefleisch-Skandal hat die EU-Kommission am gestrigen Dienstag die Ergebnisse europaweiter Produktanalysen veröffentlicht. Auch Deutschland war verpflichtet, mindestens 150 Ergebnisse einzureichen.
Der erneute Skandal um einen niederländischen Betrieb, der möglicherweise zwei Jahre lang Pferdefleisch in Rindfleischprodukte gemischt und falsch deklariert hat, löste unter Verbrauchern Empörung aus. Die Sorge um eine Gesundheitsgefährdung ist groß, die Behörden bemühen sich jedoch, diese mit umfassenden Untersuchungen aus dem Weg zu räumen. So hat Deutschland statt der geforderten 150 Produktanalysen die Ergebnisse von mehr als 800 getesteten Artikeln bei der EU-Kommission eingereicht. 29 davon enthielten Pferde-DNA. Auf Phenylbutazon waren in Deutschland 73 Proben untersucht worden, Rückstände des Arzneimittels fanden sich in keiner Probe.
Auch zukünftig ist im Pferdefleisch-Skandal Wachsamkeit seitens der Behörden geboten: In der vergangenen Woche wurde alle Lieferungen des betroffenen Betriebs in den Niederlanden gesperrt, nachdem dieser nicht hatte nachweisen können, welche Produkte er wann an wen geliefert hat. Mehr als 120 deutsche Betriebe könnten demnach mit falsch deklarierten Lebensmitteln beliefert worden sein. Aktuell überprüfen die Kontrolleure, um welche Lieferungen es sich im Einzelnen handelt, eventuell führt dies zu erneuten Untersuchungen.