Die hohen Mieten in Deutschlands Städten lassen einkommensschwache Familien an die Armutsgrenze geraten. Eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung fand heraus, dass sie in 60 der 100 größten deutschen Städte nach Abzug der Miete weniger als den Hartz-IV-Regelsatz von 1.169€ im Monat zur Verfügung haben.
Wegen zu hoher Mieten verarmt: Das kann einkommensschwachen Familien mit Kindern in den deutschen Ballungszentren schnell passieren. Laut der am Montag vorgelegten Studie der Bertelsmann Stiftung hat eine Familie, die weniger als 60% des ortsüblichen Durchschnittseinkommens verdient, nach Abzug der Miete im Schnitt weniger Geld zum Leben als eine Familie, die Hartz-IV bekommt.
Diese Ergebnisse gelten vor allem für Städte mit angespanntem Wohnungsmarkt und hohen Mieten. Dazu zählen beispielsweise Jena, Freiburg oder Frankfurt am Main. Umgekehrt können sich niedrigere Mieten natürlich auch positiv auf das Armutsrisiko auswirken. So ist der Markt in Witten oder Heilbronn deutlich entspannter und das Durchschnittseinkommen zudem höher als in den zuvor genannten Städten. Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann Stiftung, fordert deshalb eine stärker regional orientierte Armutsbekämpfung, um vor allem Familien mit geringerem Einkommen zu entlasten.
Das wird in den Großstädten immer schlimmer. Einem bleibt nichts mehr übrig um zu reisen oder ein Auto sich zu leisten.