Überteuerte Ersatzteile, ungeforderte Zusatzleistungen, horrende Rechnungen: Kfz-Werkstätten haben einen zunehmend schlechten Ruf bei den VerbraucherInnen. Wenn die Aufmerksamkeit der Routine weicht, wird der eigentliche Fehler oft nicht erkannt, das Falsche repariert und dafür auch noch ordentlich abkassiert.
Wer kennt das nicht: Das Auto fährt nicht mehr wie es soll, man bringt es also in die Werkstatt. Bei der Abholung ein paar Tage später dann die böse Überraschung – die Rechnung übersteigt die erwarteten Kosten um ein Vielfaches. Nicht nur das erforderliche Ersatzteil wurde ausgetauscht, sondern auch noch diverse andere Dinge, von denen im Vorgespräch gar nicht die Rede war. Das Ergebnis ist entweder ein rundum erneuertes Auto, das man aber gar nicht wollte, oder ein mies repariertes Fahrzeug, das nach zwei Monaten wieder in die Werkstatt muss. In jedem Fall winkt eine horrende Rechnung.
Viele VerbraucherInnen gehen lieber zu freien Kfz-Werkstätten statt direkt zum Hersteller. Weniger Kosten bei gleicher Leistung, das klingt vielversprechend. Der ADAC testete im August 2013 freie Werkstätten und Werkstattketten – und fällt ein vernichtendes Urteil. So erhielten nur sechs der insgesamt 72 untersuchten Werkstätten die Note „Sehr Gut“. Testsieger war die A.T.U Filiale in Hamburg. Der ADAC lobte den guten Service und die realistische Kosteneinschätzung. Die restlichen Betriebe seien jedoch meist schon bei der Fehlererkennung gescheitert. Dabei sei beispielsweise ein ausgehängtes ABS-Kabel wirklich nicht schwer zu erkennen. (Quelle: n-tv.de)
Der Automobilclub von Deutschland (AvD) kommt hingegen zu einem durchweg positiven Ergebnis beim Test von 80 Kfz-Werkstätten. Hier wurden allerdings nicht nur freie Werkstäten und Ketten, sondern auch Vertragswerkstätten in puncto Fehlererkennung und Service geprüft. A.T.U. belegt auch hier den ersten Platz, insgesamt stellte der AvD jedoch bei allen Betrieben eine gute bis sehr gute Leistung fest. (Quelle: motor-exclusiv.de)
Egal, welche Kfz-Werkstatt man in Anspruch nimmt: VerbraucherInnen sollten immer einen möglichst genauen Auftrag formulieren, damit ungewünschte Zusatzreparaturen von vorherein ausgeschlossen werden. Außerdem sollten Sie die Rechnung genau prüfen und sich das ausgetauschte Teil mitgeben lassen. So kann festgestellt werden, ob der Austausch wirklich nötig war.
Lassen Sie sich nicht von verlockenden Angeboten täuschen, sondern prüfen Sie genau, welche Kosten letztendlich auf Sie zukommen!