Handelskammer Hamburg: Umfrage zu den explodierenden Strom- und Gaspreisen.
Die Handelskammer Hamburg schrieb uns am 15.9.2022:
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ende August hatten wir Sie um Ihre Einschätzung zu den explodierenden Strom- und Gaspreisen gebeten. Das Echo war groß: Wir erhielten 2.469 Rückmeldungen innerhalb von 48 Stunden. Vielen Dank an alle, die sich an unserer Blitzumfrage beteiligt haben!
Die Ergebnisse sind besorgniserregend: Hamburgs Wirtschaft ist auf dem Weg in eine schwerwiegende Krise, die Stimmung ist dramatisch. 42% der Unternehmen sagen, dass sie ihre Zukunft am Standort, aufgrund des aktuellen Energiemarktes, gefährdet sehen. Jedes dritte Unternehmen spürt sogar das Risiko, ganz oder in Teilen aufgeben zu müssen.
Die Ergebnisse aus der repräsentativen Blitzumfrage haben wir in einer Pressekonferenz mit großer medialer Wirkung veröffentlicht. Zudem haben wir sie an die Politik herangetragen und sind mit dem Ersten Bürgermeister, Dr. Peter Tschentscher, im Dialog. So führen wir den Entscheidern in der Politik die Dramatik der Situation vor Augen. Anbei finden Sie die aufbereitete Auswertung nach Wirtschaftszweigen sowie unsere begleitende Pressemitteilung.
Wir möchten Ihre Einschätzungen nun durch ganz konkrete Beispiele ergänzen, um diese zusätzlich zu den Ergebnissen aus unserer Blitzumfrage an die Politik zu geben und parallel auch gezielte Forderungen zu entwickeln. Möchten Sie uns Ihre konkrete Situation in diesem Zusammenhang darstellen? Bitte senden Sie Ihre Schilderung an: [email protected]
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Norbert Aust, Präses
Dr. Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer
Umfrage: Jedes dritte Hamburger Unternehmen fürchtet Betriebseinschränkungen durch die Energiekosten
Handelskammer Hamburg fordert zielgerichtete Steuererleichterungen für die Wirtschaft
Hamburg, 06.09 2022 – Gasknappheit und steigende Strompreise haben bereits teils dramatische Auswirkungen auf unsere Wirtschaft. In einer Blitzumfrage der Handelskammer Hamburg sagen 42% der Unternehmen, dass sie ihre Zukunft am Standort, aufgrund des aktuellen Energiemarktes, gefährdet sehen. Jedes dritte Unternehmen spürt sogar das Risiko, ganz oder in Teilen aufgeben zu müssen. Betrachtet man ausschließlich das produzierende Gewerbe in Hamburg, sieht dort mehr als die Hälfte der befragten Firmen ein reales Risiko, seine Geschäftstätigkeit zumindest in Teilen einstellen zu müssen.
Norbert Aust, Präses der Handelskammer Hamburg:
“Die Maßnahmen der Bundesregierung sind nicht ausreichend. Das Entlastungspaket III ist in seiner Wirkung für die Unternehmen zu vage und zu gering. Die Preise für Energie gefährden die Wettbewerbsfähigkeit der Hamburger Wirtschaft, insbesondere der Industrie.
Die Handelskammer fordert daher zielgerichtete Steuererleichterungen, die unmittelbar umgesetzt werden müssen. Die Stromsteuer muss auf den europäischen Mindestsatz gesenkt werden. Auch sollte die Gasumlage der Bundeshaushalt tragen. Weiter muss der Bund Genehmigungen und Planungszeiten deutlich verkürzen. Mittelfristig muss die Wirtschaft wieder Vertrauen in die Standortpolitik Deutschlands fassen können. Hamburgs Senat ist gefordert, in der anstehenden Bundesratspräsidentschaft entscheidende Impulse zu geben.”
Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg:
“Hamburgs Wirtschaft macht sich enorme Sorgen und gibt in der Blitzumfrage der Handelskammer ein deutliches Alarmsignal in Richtung Politik. Viele Industriebetriebe werden ihre Produktion nicht wieder hochfahren können, sofern sie den Betrieb mangels Gas und hoher Energiepreise einstellen müssen. Dieses drohende Szenario bedeutet nicht nicht nur den Verlust von Arbeitsplätzen und Wohlstand, es ist auch besonders schädlich für den Klimaschutz. Hamburgs Grundstoffindustrie ist hier hocheffizient, daher wäre eine Produktionsverlagerung aufgrund der nicht wettbewerbsfähigen Energiepreise in weniger klimafreundliche Produktionsstandorte ein Bärendienst der deutschen Energiepolitik für den Klimaschutz. Auch im Handel und in der Freizeitwirtschaft müssen die Unternehmen steigende Energie- und Rohstoffkosten tragen. Diese können die Firmen aber kaum an ihre Kundschaft weitergeben, da das Konsumklima unter anderem aufgrund der Inflation bereits belastet ist.”
Hintergrund: Rund 2.450 Unternehmen haben sich vom 31. August. – 2. September 2022 an der Blitzumfrage der Handelskammer Hamburg beteiligt. 33% fürchten, dass sie ihre Geschäftstätigkeit aufgrund der aktuellen Situation ganz oder in Teilen aufgeben müssen. Für 94% der beteiligten Unternehmen sind die Stromkosten zu hoch. Die hohen Gaskosten nannten 75% als Grund. Immerhin: Zwei Drittel der Unternehmerinnen und Unternehmer sagen auch, dass sie ihr Geschäft bei einer Verbesserung der Lage am Standort wieder aufnehmen würden, sofern es vorher zu Betriebsschließungen kommt.
Die Handelskammer Hamburg vertritt die Interessen von 170.000 Unternehmen und ist Dienstleister für die Hamburger Wirtschaft. Sie wird repräsentiert von 63 ins Plenum gewählten
Unternehmerinnen und Unternehmern, weitere 850 engagieren sich ehrenamtlich in Gremien und 4.500 Prüferinnen und Prüfer sichern die Qualität der beruflichen Bildung und der Sach- und
Fachkundeprüfungen. Im Hauptamt setzen 280 Mitarbeitende die Aufgaben der Handelskammer um. Auf Basis unserer Standortstrategie „Hamburg 2040 – wie wollen wir künftig leben und wovon?“ haben wir das Ziel, mit der Wirtschaft und über die Wirtschaft hinaus die Lebensfähigkeit Hamburgs zu stärken und aktiv die Zukunft des Standorts mitzugestalten. Unser Leitsatz heißt: „Gemeinsam Hamburgs Zukunft gestalten“.
Guten Tag,
ich war bis zum 31.08.2022 Kunde bei prioenergie. Wegen der Preiseehöhungen habe ich meinen Vertrag gekündigt.
Bisher habe ich noch nicht die Schlussrechnung bekommen. Am Telefon ist die Firma nicht erreichbar. Auf meine E-Mail reagiert auch nicht.
Jetzt habe ich im Internet schlechte Bewertungen über diese Firma gelesen, dass die Kunden ihre Guthaben gar nicht mehr bekommen haben.
Vielleicht kann man jemand uns helfen.
Vielen Dank
Mit freundlichen Grüßen
Ciprian Borcean