Das Bahnmonopol ist vom Tisch, zumindest was die innerdeutschen Strecken betrifft. Das Personenbeförderungs-Gesetz hat den Staatlichen Bahnbetrieb über 70 Jahre geschützt. Doch das ist jetzt Geschichte. Seit Beginn des Jahres ist die Konkurrenz für Reisende auf der Straße präsent: der Fernreisebus! Bisher war eine Genehmigung für Buslinienverkehr nur in Ausnahmefällen möglich. Das deutsche Fernbusnetz ist daher nur sehr mangelhaft ausgebaut, dies soll sich nun aber mit der Öffnung des Marktes ändern. Doch was ändert sich für Reisende und lohnt sich die Reise mit dem Fernbus überhaupt? Gerade Fernbusse spielten in Deutschland bisher kaum eine Rolle. Knapp 2,3% der Verkehrsleistung des ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr) entfiel 2010 auf Fernbusse, während die Bahn insgesamt 86,5% für sich verbuchen konnte.
Verkehrskonzerne wie die Deutsche Touring rechnen nun mit einem Wachstum der Fernbusreisen von 5% Marktanteil. Langfristig werden sogar bis zu 25% möglich sein, so Verkehrs-Experten. Wobei überwiegend Autofahrer auf den Fernbus umsteigen werden, weniger Bahnreisende. Solche Prognosen sind allerdings mit Vorsicht zu betrachten. Als Konkurrenz wird also nicht die Bahn gesehen, sondern das Auto.