DMT-Schlüsseldienst:“bei den Anschriften handelt es sich um Scheinadressen“
Frau E. B. schrieb uns:
30.12.2013, ca. 13:30 Uhr
Wohnungstür fällt ins Schloss, Schlüssel steckt innen. Ersatzschlüssel somit nutzlos. In der Wohnung bettlägeriger Pflegefall.
Nachbar ruft angeblich ortsansässigen Schlüsseldienst in Rheinbach, der etwa 15 Min. später mit zwei Mann, darunter ein Azubi, kommt.
Hauptperson sagt gleich, dass aufgrund des überstehenden Zylinders eine Versicherung nicht zahlt.
Klärt über Kosten auf:
Einsatzpauschale 159,00 €
Fahrtkostenpauschale 30,00 €
Zahlbar sofort nach Ausführung der Arbeiten. Auf meinen Einwand, dass ich nicht so viel Bargeld vorrätig habe, wird mir mitgeteilt, man beigelegte mich zur Bank.
Versuch, die Tür auf meine Frage hin mittels Scheckkarte zu öffnen, scheitert an zu enger Verbindung mit Zarge, Öffnung würde kostspielige Schäden an der Zarge verursachen.
Azubi löst vorderen Teil des Zylinders mittels Werkzeug heraus, drückt hinteren Teil nach innen.
Dass dafür weitere Kosten anfallen, wird nicht erwähnt.
”Sie bekommen von mir einen vernünftigen Zylinder mit Sicherheitskarte. Die Kosten muss der Vermieter übernehmen”. Kosten werden nicht erwähnt.
Innerhalb kurzer Zeit ist der Zylinder eingebaut, ich werde aufgefordert, Schließversuche durchzuführen.
Man begleitet mich zum Geldautomaten, ohne mir die Gesamtsumme genannt zu haben.
Zu den oben genannten Posten addieren sich:
”Profizylinder Sicherheitszylinder Mr.Key je mm 2,00 € – 30/35=65=130
inkl. 3 Schlüssel
Zylinder brechen 30,00 €
Netto 349,00 €
MwSt. 19% 66,31
Gesamtsumme 415,31 €”
Es wurde vorab nicht erwähnt, dass es sich bei den genannten Pauschalen um Nettopreise handelt.
Fahrzeug trägt Kennzeichen K.
Auf Rechnung genannt:
Kopfzeile: Schlüsseldienst & Einbuchschutz 24 Std. Notdienst
Fußzeilen: DMT-Schlüsseldienst/Einbuchschutz/ Friedrich-Karl-Str. 214 / 50735 Köln
Tel: 0800/1187811 StNr. 217/5297/5561 Finanzamt Köln
Mir erscheinen die genannten Gebühren deutlich überhöht.
Verbraucherschutz.de schrieb:
Sehr geehrte Frau B.
sicher ist die Rechnungshöhe völlig überzogen!
Aber es gibt inzwischen kuriose Rechtsprechungen:
Es ist inzwischen sogar so, dass laut Schlüsseldienstsachverständigen für eine Türöffnung incl. An/Abfahrt 159,- Euro Gang und Gebe ist.
Diese Entwicklung gefällt uns Verbraucherschützern ganz sicher gar nicht, aber wenn selbst Gerichte so entscheiden, haben wir wenig Handhabe.
Selbstverständlich können Sie einen Anwalt aufsuchen oder die Verbraucherzentrale.
Bitte lesen Sie unseren Artikel:
http://verbraucherschutz.de/wehren-sie-sich-gegen-schlusseldienst-abzocke/
Ich möchte auch diesen Vorgang gern veröffentlichen, und möchte Sie daher bitten, mir die Rechnung per Mail oder Fax
zukommen zu lassen.
Frau B. schrieb:
Sehr geehrte Frau Lauckenmann,
herzlichen Dank für Ihre Antwort.
Anbei sende ich Ihnen die betreffende Rechnung als pdf-Anhang. (Ich bitte zu beachten, dass sie persönliche Daten enthält).
Bislang hatte ich noch nicht das „Vergnügen“, einen Schlüsseldienst bemühen zu müssen. Ich wähnte mich relativ sicher, da ich einen Ersatzschlüssel an sicherer Stelle hinterlegt hatte. Daher hatte ich mich bis dato auch noch nicht mit der Problematik einer möglichen Schlüsseldienst-Abzocke befasst. Ich hatte leider nicht bedacht, dass ein Reserveschlüssel nutzlos ist, wenn bei einem Schloss ohne Not- und Gefahrenfunktion der Schlüssen von innen steckt oder aber ein Schlüssel wegen Materialermüdung abbricht und selbst nicht entfernt werden kann.
Problematisch war u. a. auch der Zeitpunkt, denn am 30. Dezember sind viele kleinere Betriebe, z. B. Schlossereien, noch in Betriebsferien.
Ferner sei erwähnt, dass ich als pflegende Angehörige in meiner Wohnung einen Schwerstpflegefall der Stufe III zu betreuen habe und mir daher nicht die Zeit zur Verfügung stand, mich auf eine aufwendige Suche nach einem Türöffner zu begeben.
Wie meine jetzigen Recherchen ergaben, waren meine Chancen äußerst gering, bei einer Suche über die Gelben Seiten sowohl in der gedruckten Form als auch online auf einen seriösen Schlüsseldienst zu stoßen. Die „Masche“ ist immer gleich: Ein Schlüsseldienst, teils mit einem Namen versehen, gibt sich als ortsansässig aus, in aller Regel wird die größte bzw. Hauptstraße des Ortes sowie eine regionale Rufnummer angegeben.
Diese Rufnummer wird jedoch umgeleitet, bei den Anschriften handelt es sich um Scheinadressen, wie auch in meinem Fall. (Ist nicht allein dieses schon strafbar?)
Mittlerweile gehe ich auch davon aus, dass unter der auf der Rechnung angegebenen Anschrift in Köln kein Schlüsseldienst zu finden ist. Das Haus, das man dort über Google Street View sieht, lässt nicht auf den Sitz eines Unternehmens schließen. Fraglich ist, wie es sich mit der angegebenen Steuernummer verhält.
Aufgrund meiner Nachforschungen gehe ich mittlerweile davon aus, dass die Monteure im Auftrag des Netzwerks von Christian Schaefer/Karl-Leo Spettmann und deren Mitstreiter (Verband Deutscher Schlüsseldienste) arbeiten. (K.-L. Spettmann erscheint im hiesigen Branchenbuch im übrigen namentlich unter dem Eintrag in Lohmar als Inhaber eines Schlüsseldienstes.)
Für mich extrem erschwerend ist die Tatsache, dass ich als langjährige pflegende Angehörige mittlerweile auf Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II angewiesen bin. Dass eine Beauftragung von Schlüsseldiensten kostspielig ist, war mir bekannt, jedoch nicht die tatsächlichen Kosten. Auch war ich in der betreffenden Situation so perplex über die Vorgehensweise der Monteure, die sich im Übrigen perfekt mit anderen Berichten über diese Art der Abzocke deckt, dass ich nicht so reagiert habe, wie ich hätte reagieren sollen. Hätte dieser Vorfall zu einem anderen Zeitpunkt des Monats stattgefunden, hätte ich nach der „Aufklärung über die Kosten“ (159,00 € Einsatzpauschale plus
30,00 € Fahrtkosten) und dem Hinweis, dass diese im Anschluss umgehend in bar zu entrichten seien, ablehnen müssen, da mir dieser Betrag gar nicht zur Verfügung gestanden hätte. An diesem Tag jedoch war – leider – gerade eine neue Zahlung eingegangen, so dass ich der Türöffnung in der Annahme, dass es ich bei der Einsatzpauschale um die gesamten Arbeitskosten handele, zustimmte. Ich musste ja baldigst in die Wohnung.
Weiter anfallende Kosten wie Material- und Arbeitskosten sowie die Mehrwertsteuer wurden mir vorab gar nicht genannt. Mit diesen bin ich erst nach der „Begleitung“ zur Bank konfrontiert worden.
Eine Erstattung der – deutlich überhöhten – Kosten für einen neuen Zylinder durch den Vermieter wird nicht erfolgen. Die Aussage des Monteurs, dass der Vermieter dafür aufkommen müsse, war demnach irreführend.
Gern würde ich gegen diesen Fall Anzeige erstatten. Leider verfüge ich jedoch nicht über eine Rechtsschutzversicherung. Ich sehe mich außerstande, einen guten Fachanwalt, den man hier sicher benötigt, zu finanzieren. Schon jetzt befinde ich mich in einem absoluten finanziellen Desaster und weiß noch nicht, wie ich noch fällige Monatsrechnungen wie etwa Stromabschlag oder KFZ-Versicherung begleichen soll, ein dringend notwendiger Tierarztbesuch musste bereits abgesagt werden.
Leider wusste ich zum damaligen Zeitpunkt nicht, was ich heute weiß. Ich habe auf alle Fälle daraus gelernt. So etwas wird mir sicher nicht ein zweites Mal passieren.
Mit freundlichen Grüßen
E.B.
Mir ist ähnliches in 2016 vom DMT Schlüsseldienst aus Köln passiert. Ich erkannte sofort, dass es um eine Betrugsmasche handelte und bestellte die SU Polizei zu mir nach Nk-Seelscheid. Ich war so aufgebracht, dass ich für die Beamten anscheinend nicht glaubhaft war, dass sie es unterließen diesen Tomic von meinem Grundstück zu verweisen. Ich schrieb darauf hin an oberste Stelle des SU Polizei-Präsidiums um meine Enttäuschung bei der unterlassenen Hilfestellung zu beschweren; erfolglos.
Ich bin auch auf diesen schlüsseldienst reingefallen.560euro.habe Strafantrag wegen Wucher gestellt
Wir versuchen ja bereits seit Jahren, die unseriösen Schlüsseldienste zu bekämpfen und möchten Sie bitten, sich unbedingt für eine Ersteinschätzung an unseren Partneranwalt Herrn Mauritz zu wenden:
http://verbraucherschutz.de/aerger-mit-dem-schluesseldienst-wenden-sie-sich-an-diesen-anwalt/
Wir werden auch alle anderen Verbraucher bitten, diesen Anwalt zu kontaktieren, damit möglichst viele Vorgänge in einer Hand sind.
Wir haben ein ähnliches Erlebnis mit der DMT-Schlüsseldienst. Wir haben eine lokale Telefonnummer in Burscheid angerufen, die mit der Adresse Hauptstrasse in Burscheid und der Telefonnummer 02174/649990 unter dasoertliche.de steht und mussten für den Austausch eines normalen Tür-Wohnungsschlosses 557 Euro bezahlen (kein Wochenende, kein Feiertag, kein Notdienst). An vorher getroffene Vereinbarungen hat sich die Firma nicht gehalten. Auf der Rechnung ist DMT-Schlüsseldienst in Köln angegeben.
[…] Nachfolgend wird ein aktueller Fall einer Schlüsseldienstabzocke geschildert. Der Text ist auch nachzulesen bei verbraucherschutz.de […]