deutsche-giganetz.de: Glasfaserausbau mit fragwürdigen Vertriebsmethoden?
Frau Christiane P. schrieb uns am 28.11.24:
Betreff: Deutsche Giganetz
Internetseite:https://www.deutsche-giganetz.de
Nachrichtentext:
Guten Abend,
in Sinzheim gibt es seit einem halben Jahr Vertriebsaktionen der Firma „Deutsche Giganetz“ mit dem Ziel 35% der Haushalte dazu zu bringen, einen Vorvertrag für einen Glasfaseranschluss zu unterschreiben. Der Ausbau durch dieses Unternehmen erfolgt erst dann, wenn mehr als 35% der Haushalte unterschreiben.
Im Oktober standen wir nach einem halben Jahr massivem Marketing (teilweise rechtlich fragwürdig) nur bei 26% Vorverträge. Nun wird die Vertriebsphase wieder verlängerthttps://www.deutsche-giganetz.de/aktuelles/update-zum-glasfaserausbau-in-muggensturm-sinzheim-und-durmersheim/
Dort heißt es für Sinzheim „Ein engagiertes Vertriebsteam soll nun die verbleibenden Verträge für einen wirtschaftlichen Glasfaserausbau sichern. So sind beispielsweise auch in Sinzheim Hausbegehungen in Mehrfamilienhäusern im November geplant.“ Die Rede ist von einem Vertriebsteam, keine Techniker. Und man wolle Fotos machen und filmen heißt es dort.
Wir haben nun einen Aushang im Hausflur, der eine Begehung von Keller UND Wohnungen für den 12.12. ankündigt. Der Aushang suggeriert, dass definitiv Glasfaseranschlüsse bereitgestellt würden und zwar für alle und dass auch alle verpflichtet seien, diese Begehungen zu ermöglichen. Meiner Vermieterin wurde erklärt, alle bekämen diese Anschlüsse kostenlos verlegt, ohne einen Auftrag oder Vertrag unterschreiben zu müssen. Weder Mieter noch Eigentümer. Dafür müsse man nur diese Begehung ermöglichen. Ich halte das nicht für wahr. Ist das schon Betrug? Dieses Web-Formular ist begrenzt. Die Geschichte ist eigentlich deutlich länger. Kann ich Ihnen per E-Mail gerne genauer schildern und Fotos des Aushangs zukommen lassen. Viele Nachbarn sind verunsichert und wollen einfach nur noch ihre Ruhe haben und werden nun wohl weiter bedrängt. Was können wir tun?
Viele Grüße
Christiane P.
Verbraucherschutz.de leitete die Anfrage am 2.12.24 an [email protected], Herrn Budden (Geschäftsführer) weiter und erhielt am 6.12.24 die nachstehende Antwort:
Sehr geehrte Frau P.
gerne beantworten wir die von Ihnen gestellten Fragen.
Unser Unternehmen hat mit der für Ihr Gebäude zuständigen Hausverwaltung eine Vereinbarung getroffen, dass in diesem Haus (so wie in vielen anderen) eine Begehung stattfinden soll, um die örtlichen Gegebenheiten für einen Ausbau mit Glasfaser zu überprüfen. Dies betrifft sowohl die Einführung der Glasfaser in das Gebäude als auch den Anschluss der einzelnen Wohneinheiten. Diese Begehung wurde den Bewohnern mittels Aushangs zur Kenntnis gebracht.
Im Rahmen der Begehung werden Fotos gemacht, damit sich die Techniker, die später den Anschluss montieren, optimal auf die konkreten Gegebenheiten vorbereiten können.
Es ist geplant, alle Wohneinheiten mit einem Glasfaseranschluss zu versorgen, wenn im Gebäude mindestens einServicevertrag abgeschlossen wird, mit dem ein Bewohner bei unserem Unternehmen den Internetservice bestellt. Diese Voraussetzung ist in aller Regel auch gegeben.
Alle anderen Bewohner erhalten dann ebenfalls einen Glasfaseranschluss, ohne jedoch einen Servicevertrag abschließen zu müssen. Ein solcher Servicevertrag kann natürlich später jederzeit abgeschlossen werden, wenn der jeweilige Bewohner die Vorteile von Internet über Glasfaser nutzen möchte.
Ihre Vermieterin hat Ihnen also eine korrekte Auskunft erteilt.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Fragen ausreichend beantworten.
Falls es weitere Fragen gibt, können Sie mich auch gerne telefonisch kontaktieren.
Mit besten Grüßen
Ulrich H.
Bereichsleiter Recht und Regulierung
Frau P. schrieb uns am 9.12.24:
Guten Abend Frau Gebert,
der Herr übergeht ein sehr relevantes Detail. Das Unternehmen macht den Glasfaserausbau nur dann, wenn genug Verträge unterschrieben sind. 35% der Haushalte müssen es sein. Das ist zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht gegeben. Das veröffentlichte das Unternehmen im November https://www.deutsche-giganetz.de/aktuelles/update-zum-glasfaserausbau-in-muggensturm-sinzheim-und-durmersheim/ und nochmal am 3.12. https://www.deutsche-giganetz.de/aktuelles/hausbegehungen-sinzheim/ Trotz etlichen und teils fragwürdigen Vertriebsmaßnahmen mit vielen Beschwerden über die Vorgehensweise waren es nach einem halben Jahr nur 26%, also weit weg von den gewünschten 35%. Die Verärgerung über die bisherigen Maßnahmen ist in der Bevölkerung schon recht groß.
Nachdem wir gehofft hatten, dass dieser Vertriebsspuk Ende Oktober endlich ausläuft, wurde die Verlängerung der Verlängerung angekündigt. Ich wendete mich daher direkt an das Unternehmen und verlangte, in Zukunft in Ruhe gelassen zu werden. Auf meine E-Mail wurde ein Supportticket erstellt, dass nach einer Zeit kommentarlos geschlossen wurde. Dies wurde mir per E-Mail mitgeteilt. Ich antwortete darauf und verlangte erneut, dass man mir bestätigt, mich künftig in Ruhe zu lassen. Man antwortete mir „Wir haben Ihr Desinteresse an unserem Angebot in unserem System vermerkt, damit unsere Vertreter nicht erneut bei Ihnen vorbeischauen.“ Hat etwas gedauert, aber ich hab das also schriftlich. Hilft nur offensichtlich doch nix.
Nun wurden eben diese Begehungen angedroht, um die noch fehlenden Unterschriften zu bekommen (stand sogar auf der Website, dass das der Grund ist). Laut der Website werden diese Begehungen von einem „engagierten Vertriebsteam“ durchgeführt. Also eben nicht von ausgebildeten Technikern. Das Ziel kann demnach nicht sein, die tatsächliche Leitungsführung zu prüfen. Das können angelernte „Door-to-Door“-Vertriebler nicht. Das Ziel sind weitere Unterschriften. Und dafür wird nicht nur der Einlass in JEDE Wohnung ausdrücklich verlangt, sondern auch, dass Fotos gemacht werden. Das ist ein massiver Eingriff in meine Privatsphäre, den ich für eine Vertriebsaktion absolut nicht akzeptieren möchte. Das ist der sprichwörtliche Fuß in der Tür, den man da anstrebt. Damit man die Leute zutexten kann, bevor sie einfach die Tür wieder zumachen, wie es eben viele zuvor schon gemacht hatten. Die sind ja schon mehrfach durch den Ort gezogen und haben überall geklingelt und wurden teilweise frech und unverschämt, wenn man kein Interesse hatte. Meine Nachbarn sind verärgert und durch den Aushang verunsichert. Die wollen diese Leute nicht in ihrer Wohnung. Ich auch nicht.
Sowohl diese E-Mail als auch der Ende November verteilte Aushang suggerieren, dass die Glasfaseranschlüsse definitiv umgesetzt würden und das ist Stand heute noch gar nicht klar. Wir sind also noch weit weg von einer Situation, in der tatsächlich über Leitungswege und technische Umsetzung eines tatsächlich zu realisierenden Projekts gesprochen werden kann. Der Aushang mit Ankündigung dieser Begehungen erfolgte am 25.November. Bei tatsächlich stattfindenden Modernisierungen muss meines Wissens 3 Monate im Voraus angekündigt werden, wer was wann umsetzen wird. Dabei reden wir dann aber von tatsächlich stattfindenden Modernisierungen und nicht Vielleicht-Projekten, die noch gar nicht in trockenen Tüchern sind.
Selbst einstige Befürworter schütteln mittlerweile mit dem Kopf und würden von ihren Verträgen am liebsten wieder zurücktreten. Was kann ich tun? Muss ich zu einem Anwalt?
Freundliche Grüße
Christiane P.
Wir schrieben:
Guten Tag Frau P.
mehr können wir leider nicht für Sie tun. Wir beschäftigen keine Anwälte.
Bitte wenden Sie sich an die Verbraucherzentrale.
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