Deutsche Bahn storniert die Bahn Card rückwirkend aus Kulanz
Herr Albert H. schrieb uns:
Sehr geehrte Damen und Herren,
am 11. Dezember 2012 habe ich eine BahnCard 50 bei der DB Fernverkehr AG beantragt. Da ich im Jahr 2012/13 ein Freiwilliges Jahr absolviert habe, habe ich diese für meine Seminarreisen benötigt. Außerdem wurde sie mir von meiner damaligen Einsatzstelle komplett bezahlt.
Vor ungefähr einer Woche habe ich nun eine neue BahnCard 50 zugeschickt bekommen. In der Annahme, dass ich 1 Monat vor Gültigkeitsende noch ordentlich Kündigen könne, habe ich sofort per Mail ein Kündigungsschreiben verfasst, da ich die BahnCard nicht mehr benötige. Als Antwort habe ich nur eine Mail erhalten, in der stand, dass die DB meinem Wunschtermin zur Kündigung nicht wahrnehmen könne, da die Kündigungsfrist 6 Wochen betragen würde und ich somit mit 2 Wochen im Verzug sei.
Daraufhin habe ich die DB noch einmal per Mail angeschrieben, mit der Bitte um Kulanz ihrerseits. Ich habe ihnen erklärt, dass ich die BahnCard nicht mehr benötige und sie darauf aufmerksam gemacht, das sie mich ja auch ruhig auf die bevorstehende automatische Verlängerung, per Mail oder Post, erinnern hätten können.
Als Antwort kam dann das:
„Aus Erfahrung wissen wir, dass ein Großteil unserer Kunden die BahnCard viele Jahre nutzt. Daher bieten wir die BahnCard seit Dezember 2002 ausschließlich im Abonnement an. Unsere Kunden profitieren dabei von einem geringeren Aufwand und einer bequemen Zustellung der Folgekarte.“
Das Problem ist, ICH brauche keine BahnCard und möchte diese NICHT viele Jahre nutzen!!
Ich habe im Oktober dieses Jahres nun mit meinem Studium angefangen und bin deshalb zurzeit finanziell nicht sehr gut aufgestellt. Außerdem bezahle ich neben den Semestergebühren auch ein Semesterticket (ca. 140€/Semester) für das Nahverkehrsnetz. Dass ich die normale Kündigungsfrist vergessen habe, tut mir ja auch leid aber ich hatte zum Studium Beginn genug andere Sachen um die Ohren.
Es kann doch wohl nicht wahr sein, dass so ein großes Unternehmen, welches dieses Jahr schon mehrmals negativ in den Medien aufgefallen ist, auch im Bereich Kundenfreundlichkeit und welches angeblich an ihrem Image arbeiten möchte, auf solche Kundenfangmethoden zurückgreift, wie man sie sonst nur von dubiösen Firmen kennt.
Ich wende mich hiermit an Sie, da ich sonst nicht weiß, wie man als Privatperson gegen so ein großes und mächtiges Unternehmen ankommen kann. Bitte helfen Sie mir bei meinem Anliegen.
Aktualisierung: Am 21. Januar 2014 habe ich eine Zahlungserinnerung (Datiert: 13.01.2014) per Post erhalten.
Mit freundlichen Grüßen
Albert H.
Verbraucherschutz.de leitete die Anfrage am 25.1.14 an die DB weiter und erhielt die nachstehende Antwort:
Sehr geehrte Frau Lauckenmann,
vielen Dank für Ihre Nachricht vom 25. Januar 2014, in der Sie uns das Anliegen des Herrn H. übersenden. Wir bedauern, dass Herr H. mit den Auskünften unseres BahnCard-Service nicht zufrieden ist.
Wir haben uns mit Herrn H. direkt in Verbindung gesetzt. Ungeachtet der vertraglichen Situation konnten wir eine seinen Wünschen entsprechende kulante Lösung anbieten. Bitte wenden Sie sich für nähere Informationen an Herrn H.
Sehr geehrte Frau Lauckenmann, wir freuen uns über eine weiterhin gute Zusammenarbeit und verbleiben
mit freundlichen Grüßen aus Berlin
i.A. Roland S.
Deutsche Bahn AG
Zentraler Kundendialog
Am 3.2.14 schrieb uns Herr H.:
Sehr geehrte Frau Lauckenmann,
vielen Dank für Ihre Hilfe! Tatsächlich hat sich die DB nach Ihrer Nachricht bei mir gemeldet.
Die DB hat mir angeboten meinen bestehenden Vertrag für die BahnCard 50 rückwirkend aus Kulanz aufzulösen.
Am 03. Februar 2014 habe ich die BahnCard zurückgeschickt und verbleibe bis dahin.
Mit freundlichen Grüßen
Albert H.
Sehr geehrte Damen und Herren, auch ich bin von einem ähnlichen Fall betroffen. Ebenfalls wurde das Abo automatisch verlängert zum 09.06.2021, womit ich die 6 Wochen Kündigungsfrist überschritten habe. Nun habe ich gelesen das Herr H. gemeinsam mit Ihrer Unterstützung eine Einigung erzielen konnte.
Ich bitte Sie entsprechend ebenfalls um Unterstützung, da auch mit gegenüber die Deutsche Bahn entsprechend argumentiert.
Viele Grüße
D.Müller
Ich habe 5 Wochen vor Ende meiner bisherigen BahnCard ebenfalls um Kündigung um Kulanzgründen gebeten. Als Antwort erhielt ich vom BahnCard Service nur eine vorgefertigte Email, dass eine Kündigung nicht möglich ist und dann im nächsten Jahr erst stattfindet. Schon traurig, dass ein so großer Konzern wie die Bahn es nötig hat, Studenten auszunehmen. Für mich bedeutet dieses Geld eine große finanzielle Belastung.
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