„Wie kann es sein, dass eine Plattform wie aliexpress.de auf uns Kunden in Europa abzielt, aber eigene Gesetze macht?“
Herr Marcel L. schrieb uns am 19.01.2018: Hallo, es handelt sich mit aliexpress.de um einen Shop außerhalb der EU. Bisher wollte mir kein Verbraucherschutz helfen. Ich habe mehrere Fälle, bei denen Händler keine Mangelgewährleistung anbieten bzw. nicht die entstehenden Kosten übernehmen wollen. Das Problem ist aber globaler Natur der Plattform, dass der Käufer Rücksendungen bezahlen muss, auch bei schlechter Ware. Es wird auch nicht darauf hingewiesen in keiner AGB, dass chinesisches Recht gültig ist. Dazu kommt, dass die Seite in unserer Sprache und in unserer Währung ist, sodass man erwarten kann, dass sie bewusst auch auf dem europäischen Markt vertreiben. Kundenservice ist nur bedingt vorhanden. Sobald man etwas melden will, kommt man nicht weiter. Die Kundendienstler sind darauf geschult, alles zuzustimmen, es einem recht zu machen, aber passieren tut nichts. Letztens hatte auf der chines. Plattform Kundendienstkontakt, der sich auf den Philippinen befand. Und die Verkäufer nutzen die Lücke, ignorieren einen und zielen wahrscheinlich auch darauf, weil denen bewusst ist, dass auch bei schlechter Ware, der Rückversand vom Käufer bezahlt werden muss. Man hat dort zwar eine „Dispute“-Möglichkeit, worin man einen Streifall eröffnen kann, aber die Plattform entscheidet eben bei defekter Ware immer für Rückversand auf Kosten des Käufers. Bei Mangelgewährleistung auf Kosten des Käufers? Das kann nicht sein. Nach dem Fernabsatzgesetz ist für mich mein Recht gültig, da man sich nicht auf ein anderes Recht geeinigt hat oder dies anders auf der Plattform geschrieben wird oder zu einer anderen Vereinbarung kommt. Und dann will ich nicht als einzelner gegen eine einzelnen Händler klagen (wahrscheinlich 1 von 1Mrd Menschen), sondern dass die Plattform sich in der EU auch EU-Konform verhält, also die Gesetze vorab definiert, dass chinesisches Recht gilt oder die Mangelgewährleistung des jeweiligen Käuferlandes anwendet. Wie kann es sein, dass eine Plattform wie aliexpress.de auf uns Kunden in Europa abzielt, aber eigene Gesetze macht? Amazon darf das nicht, Ebay auch nicht, und sonst auf dem Binnenmarkt in der EU auch keiner. Warum so ein Shop aus China? Ich will keine Beratung, ich will melden, dass der Shop sich nicht korrekt verhält. Er muss bei Mangel die Kosten auf den Verkäufer abwälzen. Die Verkäufer nutzen das und bereinigen ihr Lager, versenden ertmal ihre MIstware an europ. Kunden oder weltweit wo sich das tun können, weil kein Gesetz zu Anwendung kommt, weil die eben wissen, der Käufer muss erstmal 10-100€ Versand zahlen. Das kann nicht sein. Auch nicht bei Shops aus dem Nicht-EU-Ausland. Das Problem ist von Unternehmerseite, nicht nur von den Händlern. Und ich als einzelner kann schon mal gar nichts tun. Soll ich bei jeder dritten vierten Bestellung klagen gehen, und dann kommt es eh nicht mal zu einer Durchsetzung beim schuldig Gesprochenen. MfG, Marcel L.
verbraucherschutz.de leitete die Anfrage am 25.01.2018 an ‚[email protected]‘, erhielt aber keine Antwort.